Projekt „Industrie 4.0“: Kultusminister Tonne begutachtet Fortschritte





Die Digitalisierung der Wirtschaft und Arbeit stellt die berufliche Bildung vor neue Herausforderungen. Eine Fortbildungsoffensive vor dem Hintergrund des technischen Fortschrittes ist nicht weg zu denken. Daher unterstützt das Land Niedersachsen das erstmalig im Jahr 2016 durchgeführte Projekt „Lernlandschaft Industrie 4.0“ mit Fördermitteln. Dieses Projekt wird an vier Standorten mit jeweils einer gewerblichen und einer kaufmännischen berufsbildenden Schule durchgeführt. Wie die Finanzmittel am Standort Osnabrück in dieses Projekt investiert wurden, darüber wollte sich am 21.03.2019 der Kultusminister Grant Hendrik Tonne an den BBS am Schölerberg selbst überzeugen.
Während die Finanzmittel an den BBS Brinkstraße zur Umsetzung einer „Smart Factory“ verwendet wurden, liegt der Schwerpunkt an den BBS am Schölerberg auf der Entwicklung von interdisziplinären, ERP-gestützten Lernsituationen im Zusammenhang mit der „Smart-Factory“. Auf Basis dessen wurden die Projekttage „Industrie 4.0“ konzipiert, deren Umsetzung dem Niedersächsischen Kultusminister präsentiert wurde. So ging es an zwei Projekttagen für jeweils eine Klasse von Industriekaufleuten der BBS am Schölerberg und eine Klasse von Mechatronikern der BBS Brinkstraße darum, praktische Erfahrungen durch eine Verzahnung von kaufmännischem und technischem Wissen zu erwerben.
Die gewerblich-technischen und kaufmännischen Berufsschüler bearbeiteten an den Projekttagen anhand eines virtuellen Modellunternehmens eine berufsübergreifende, ERP-gestützte Lernsituation zur Fertigung eines Fahrradcomputers. Während die gewerblich-technischen Auszubildenden am Standort der BBS am Schölerberg den Vertriebsprozess vom Erfassen einer Anfrage über Stammdatenpflege und Erstellung eines Angebots bis zur Auftragsbestätigung im ERP-System durchlaufen, haben die kaufmännischen Auszubildenden einen Einblick in die technischen Abläufe einer Smart-Factory an den BBS Brinkstraße erhalten. Die Schüler hatten so die Möglichkeit, den gesamten Vertriebsprozess nachzuvollziehen und nicht nur einzelne Schritte, die sie in ihrem Ausbildungsbetrieb durchführen würden. Außerdem wird es für die angehenden Industriekaufleute und Mechatroniker in Zeiten der Digitalisierung und Automatisierung immer wichtiger, auch die Aufgaben ihrer Kollegen in der Fertigung bzw. im Vertrieb kennen zu lernen – gerade im abteilungs- und berufsübergreifenden Handeln.
Nach der Vorstellung der Projekttage wurde die Möglichkeit geboten, sich anhand eines Galeriegangs einzelne Schritte des Vertriebsprozesses im ERP-System von Schülern zeigen zu lassen. So wurden dem Kultusminister die Arbeit und die Ergebnisse der Projekttage dargeboten und zugleich Vorzüge einer interdisziplinären, schulübergreifenden Zusammenarbeit aufgezeigt.
Der Kultusminister zeigte sich sehr interessiert und war vom Konzept begeistert. Da die Resonanz auch bei Schülern und Lehrern durchweg positiv ist, hoffen alle Beteiligten auf eine Fortführung des Projekts, damit auch zukünftig derartige Aktionen und Projekttage angeboten werden.
Schülerinnen und Schüler der IB17A6