Reisebericht Japan 旅行レポート 日本
11.12.2024
Osnabrück meets Tokushima

Was fällt euch ein, wenn ihr an Japan denkt? Wahrscheinlich die üblichen Klischees: Sushi, Matcha, Toyota usw.

Wir hatten die Chance, in den japanischen Alltag einzutauchen und einen Einblick in ein fernes Land zu gewinnen: eine unvergessliche Kultur- und Bildungsreise in eine fremde Kultur!

Wir, das sind Anabel Halbach, Maria Tsatalpasidou, Maximilian Klekamp, Henrik Schmitz und Henryk Vocke (vom Wirtschaftsgymnasium) und Hannah Bergen, Leni Schwänen und Jana Wieking (von der Fachoberschule) sowie die begleitenden Lehrkräfte Melanie Lauxtermann, Hille Monhof und Franz Gerd-Witte.

Am ersten Reisetag trafen wir uns gegen 10 Uhr am Osnabrücker Bahnhof. Nach erfolgreichem Online-Check-In ging es los zum Hamburger Hauptbahnhof, von wo wir die S-Bahn zum Flughafen nahmen. Gegen 18:30 Uhr startete unser dreieinhalbstündiger Flug nach Istanbul. Nach drei Stunden Aufenthalt flogen wir nochmals zehn Stunden weiter nach Osaka. Begeistert von den ersten japanischen Eindrücken fuhren wir mit einem Shuttle-Bus drei Stunden weiter nach Tokushima.

Am nächsten Morgen durften wir im Hotel ein japanisches Frühstück mit Reis und Fisch genießen, bevor wir vom Taxi abgeholt wurden, um zur Tokushima Commercial Highschool zu fahren. Dort wurden wir herzlichst vom Schulleiter in seinem Büro empfangen. Im Laufe des Tages nahmen wir an verschieden Unterrichtsstunden teil, um mit den Schülerinnen und Schülern über unsere Kulturen ins Gespräch zu kommen. Dabei war der Umgang mit digitalen Medien immer wieder Thema. Wir waren alle von den Impressionen, die sich uns boten, sehr beeindruckt und machten mehrere Selfies mit den japanischen Schülern. Um ca. 17 Uhr lernten wir unsere Gastfamilien kennen, mit welchen wir den Abend und den darauffolgenden Tag verbringen durften.

Nach unvergesslichen Erlebnissen mit den Gastfamilien fanden sich alle am Samstagabend gegen 17 Uhr wieder im Hotel zusammen. Danach tauschten wir uns intensiv über das Erlebte aus und waren erstaunt über die großartigen Erfahrungen. Viele berichteten, dass sie mit ihrer Gastfamilie traditionell essen, bowlen oder shoppen waren. Dabei sammelten wir Erfahrungen, die uns für den Rest unseres Lebens begleiten werden. Wir verabschiedeten uns herzlich und bedankten uns nochmals für die Gastfreundschaft.

Am Sonntag lernten wir nun die traditionelle Seite Japans kennen. Wir besichtigten das lokale Schloss und durften klassisch japanische Gewänder wie den Kimono oder eine Kriegerrüstung tragen. Nach einer kurzen Pause, in der wir alten japanischen Klängen lauschen konnten, wohnten wir einer traditionellen Matcha-Zeremonie bei. Daraufhin besuchten wir eine Cosplay-Veranstaltung, bei der Jugendliche der Tokushima Commercial Highschool auftraten, die als Manga- bzw. Anime-Figuren verkleidet waren, ähnlich wie bei einem Contest. Am Mittag unternahmen wir eine Bootstour durch die wunderschönen Wasserkanäle Tokushimas. Im Anschluss daran genossen wir interessiert eine Vorstellung der traditionellen japanischen Tänze und durften diese sogar selbst einmal ausprobieren. Eine von uns wurde sogar zur Best-Performerin ausgewählt. Der letzte Programmpunkt unseres Tages führte uns mit einer Gondola auf den nahe gelegenen, von der Innenstadt fußläufig erreichbaren Berg, von dessen Spitze wir einen atemberaubenden Blick auf Tokushima und sogar auf das Meer bewundern konnten.

Am Montag begann unser letzter voller Tag in Tokushima. Gestärkt vom Frühstück brachen wir zu einer Blautuchfärberei auf, für welche die Region bekannt ist. Wir konnten durch verschiedene Techniken Muster in unsere Tücher einbringen. Der Färbeprozess an sich ist sehr anspruchsvoll und zeitintensiv, da die Tücher mehrere Male für einen langen Zeitraum in eine Lösung, welche durch Indigoblätter gefärbt wird, eingetaucht werden mussten. Zum Schluss bestaunten wir alle unsere Ergebnisse. Im Anschluss besuchten wir einige monumentale, imposante Tempelanlagen, in denen den Gottheiten des Shintoismus (neben dem Buddhismus eine der weitverbreitetsten Religionen Japans) gehuldigt wird. Nach einem traditionell japanischen Mittagessen beschäftigten wir uns noch einmal ausgiebig mit der Geschichte der japanisch-deutschen Freundschaft. Dazu besuchten wir das „Deutsche Haus Naruto“, ein Museum in der Stadt Naruto, Tokushima. Wir waren alle sehr ergriffen von der Ausstellung, da die japanisch-deutsche Freundschaft bis auf den ersten Weltkrieg zurückzuführen ist. Gegen 17 Uhr kamen wir wieder am Hotel an und konnten über den Rest des Tages frei verfügen. Einige von uns trauten sich als Abendessen noch mal an die japanische Kulinarik in den lokalen Restaurants heran.

Am Dienstag hieß es dann wehmütig „Adieu“ Tokushima. Um ca. 9 Uhr fuhren wir zum Osaka Airport. Da wir aber viel Zeit bis zu unserem Flug nach Istanbul hatten, entschieden wir, mit der Bahn nach Osaka, der zweitgrößten Stadt Japans, zu fahren. Als wir aus dem Bahnhof kamen, waren wir überwältigt von den Lichtern und den vielen Menschen, die sich durch die Gassen drängten. Wir schlenderten durch die engen Straßenzüge und genossen den Duft des Essens. Nach zwei Stunden fuhren wir wieder zurück zum Flughafen und nahmen unseren Flieger um 22:30 Uhr nach Istanbul. Von dort flogen wir weiter nach Hamburg, sodass wir am Mittwoch gegen 10 Uhr dort landeten. Daraufhin fuhren wir mit der Bahn wieder zurück nach Osnabrück und kamen um ca. 15 Uhr hier wieder an. Insgesamt waren wir fast 36 Stunden unterwegs!

Abschließend ist festzuhalten, dass wir alle fasziniert und begeistert von unserer Reise nach Tokushima und der japanischen Kultur sind. Wir durften viele wertvolle Erfahrungen sammeln, das Land, die Menschen und die Kultur kennenlernen. Die Reise hat unseren Horizont erweitert und uns eine neue Sichtweise auf unsere eigene Kultur und unsere Heimat gegeben. Auch wenn wir nur eine Woche unterwegs waren, haben wir unheimlich viel erlebt und gelernt. Wir würden uns immer wieder dafür entscheiden, wenn sich so eine Chance für uns nochmals ergeben würde.

Außerdem möchten wir jeden ermutigen, die Gelegenheit, andere Kulturen kennenzulernen zu ergreifen. An dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich bei den begleitenden Lehrkräften Melanie Lauxtermann, Hille Monhof und Franz Gerd-Witte bedanken!

Diese besondere Reise wird uns noch lange in Erinnerung bleiben!

Die „Reisegruppe Japan“

 

Bild 1: Abflug nach Japan

Bild 2: Begrüßung im Schulleiterbüro

Bild 3: Geschicklichkeitsspiele im Unterricht

Bild 4: Anprobe von Kriegerrüstung und Kimono, klassischen japanischen Gewändern

Bild 5: Traditionelle Matcha-Zeremonie

Bild 6: Bootstour durch die Wasserkanäle Tokushimas

Bild 7: Tanzveranstaltung

Bild 8: Kulinarische Stärkung

Bild 9: Bei der Arbeit in der Blautuchfärberei

Bild 10: Präsentation der individuell gefertigten Tücher

Bild 11: Shopping