Der Tod – (k)ein Tabuthema

06.04.2022

Ende März erhielten wir, die Klasse IB19A6, Besuch von einer Person, die man unter anderen Umständen lieber nicht treffen möchte: Bestatterin Pia Pietsch, selbst ähnlich alt wie die Auszubildenden und gerade in der Meisterschule, beantwortete Fragen rund um das Thema Sterben bzw. Bestattung.

Im Rahmen des Religionsunterrichts von Lehrerin Julika Schatte hatten wir uns in den Wochen davor bereits mit Fragen rund um den Umgang mit Sterben und Tod beschäftigt. Der Besuch der Expertin wurde von der Klasse einerseits als willkommene Abwechslung zur normalen Unterrichtsstruktur geschätzt, besonders aber die Expertise und die offene Art von Pia Pietsch sorgten dafür, dass keine Fragen zurückgehalten wurden. Neben Fragen zu den Arbeitsbedingungen („Ich bin eigentlich fast immer im Dienst“) sowie zu besonders herausfordernden oder emotionalen Bestattungen erfuhren wir, dass in dem Beruf neben seelsorgerlichen Fähigkeiten auch handwerkliches Geschick und gute Kenntnis von Friedhofsordnungen und anderen Gesetzestexten gefragt sind.

Noch immer wird der Tod lieber ausgeklammert und verschwiegen, nur wenige reden mit ihren Liebsten über das, was sie sich für die eigene Beerdigung (nicht) wünschen. „Einfach mal darüber sprechen“, empfahl uns die Bestatterin, der die Betreuung der Trauerfamilien und Angehörigen besonders am Herzen liegt. Da sie selbst in einem Familienunternehmen arbeitet, sind Gespräche über die Arbeit für sie schon seit ihrer Kindheit Teil des Alltags und ganz normal gewesen. Mit ihrer lockeren Art und ihrer Offenheit hat sie geschafft, auch bei uns die Schwere und die Tabuisierung vom Tod, der uns schließlich alle irgendwann erwartet, ein Stück zu nehmen.

Wir danken Bestatterin Pia Pietsch ganz herzlich für den Besuch und den bleibenden Eindruck, den der Austausch mit ihr bei uns hinterlassen hat.

Klasse IB19A6

 

Bild: Symbolfoto