Vorurteile abbauen – Gemeinsamkeiten entdecken

04.02.2019

Religionskurse besuchen den Dom und die Ibrahim – Al- Khalil Moschee

Wo ist überhaupt die Moschee? In einem Wohnhaus zwischen den Häuserzeilen entdeckten wir nicht weit vom Bahnhof die Moschee, die wir besuchen wollten. Schuhe ausziehen, damit die Muslime einen sauberen und dann auch reinen Boden zum Beten haben, und schon begann die Führung. Wir nahmen mit den Religionskursen des Jahrgangs 11 des Beruflichen Gymnasiums an zwei verschiedenen Terminen (je nach Klasse) an einer interreligiösen Führung teil. Im Zuge dieser Führung wurde zunächst die Ibrahim Al-Khalil Moschee (d. h. Abraham, der uns zusammenführt) und anschließend der Osnabrücker Dom St. Peter besichtigt. Das Ziel dieses Ausfluges war es, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Islam und Christentum zu entdecken.

Wir waren zunächst über das Erscheinungsbild der Moschee überrascht, weil sie von außen nicht als solche zu identifizieren war, da das Gotteshaus in einem normalen Wohnhaus integriert ist. Es fehlen also die klassischen Merkmale einer Moschee, wie z. B. ihre Kuppel und die Minarette. Im Innenraum wurde jedoch deutlich, dass wir eine Moschee betraten, weil der Boden mit Teppich ausgelegt war, sodass die Schuhe ausgezogen werden mussten. Außerdem war die Gebetsnische an der Wand in Richtung Mekka als typisches Merkmal vorzufinden. Des Weiteren stand dort auch eine Kanzel, die später auch im Dom erkennbar war.

Der Dom war dagegen äußerlich mit seinen großen Kirchtürmen leicht auffindbar. In der Kirche waren, neben dem großen Kreuz, Heilige als Figuren dargestellt, was einen Gegensatz zu dem schlichten Innenraum der Moschee darstellt. Im weiteren Verlauf der Führung wurden uns noch das Taufbecken, der Beichtstuhl und das unter dem Dom gelegene Bischofsgrab gezeigt.

Durch diese interreligiöse Führung wurden uns die fünf Säulen des Islam nahegebracht: Glaubensbekenntnis, Beten, „Armensteuer“, Ramadan und die Pilgerfahrt nach Mekka. Jedoch war es interessant zu erfahren, dass es hierbei Ausnahmen geben kann, wenn eine Person dazu körperlich oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist. Wir diskutierten auch über den politischen Einfluss der Türkei, über die Haltung zur Terrormiliz Islamischen Staat und das Frauenbild. Besonders beeindruckt hat uns auch, dass direkt nach unserem Besuch das Mittagsgebet am Freitag stattfand, zu dem jeden Freitag mehr als 500 Menschen erwartet werden.

Nils, Henning, Felix und Tim (FG11C6)